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Hallo Daniel, Du bist Manager von Racing Oviedo in Spaniens 1. Liga. Derzeit steht Dein Team auf Platz 5. Wie ist für Dich die Hinrunde verlaufen?
Daniel: Mit dem 5. Platz haben wir natürlich nie und nimmer gerechnet, denn unser
Primärziel war es erstmal, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Als
Sekundärziel wollten wir dann natürlich eine Qualifikation für einen
internationalen Wettbewerb. Wir können also auf jeden Fall zufrieden sein,
auch wenn wir 6 Punkte verschenkt haben. Gegen Numancia und Teneriffa darf
man ganz einfach nicht verlieren, wenn man in den OSE will.
Racing Oviedo kann ohne weiteres mit einen Schnitt von 80 in der Liga spielen. In englischen Wochen wird es aber problematisch, da kann Oviedo in einem Spiel nur einen 65er-Schnitt aufbieten. Fehlt hier die internationale Klasse?
Daniel: Das ist ganz klar der Fall. Unser B-Team ist nicht wirklich konkurrenzfähig,
aber das habe ich bewusst in Kauf genommen, weil wir sonst gar keine Chance
hätten, einigermassen im oberen Mittelfeld mitzuhalten. Wir haben aber im
Verlaufe des letzten Jahres fast alle alten Ersatzspieler durch junges Blut
ersetzt, um mit der Zeit auch wirklich ein etwas schlagkräftigeres B-Team
auf die Beine zu stellen.
Wir sind nun einfach darauf angewiesen, dass wir kein Verletzungspech haben,
denn dann würde es wirklich kritisch werden.
Deine Mannschaft ist sehr heimstark. 7 Spiele siegreich bei nur 2 Niederlagen ergeben den 3. Platz in der Heimstatistik. Ist das die Basis des Erfolges?
Daniel: Nunja, ich sehe das Publikum durchaus als einen 12. Mann. Vor allem die
jüngeren Spieler im Team können durch diese Superatmosphäre durchaus einmal
10-20% mehr Leistung bringen. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit auch
mal wieder öffentlich bei den Fans bedanken! Ihr seid wirklich spitze, und
wir hoffen, dass wir euch nächste Saison dafür Spiele gegen international
renommierte Vereine bieten können.
Die Mannschaft von Racing kann man durchaus als "Multi-Kulti-Truppe" bezeichnen. In der Top-Elf steht kein echter Spanier. Ist Dir dieser Umstand gleichgültig oder hättest Du gerne einen oder mehr spanische Toplspieler im Kader?
Daniel: Natürlich hätte ich gerne den ein oder anderen Spanier in meinem A-Team,
denn dadurch identifizieren sich die Fans meistens stärker mit dem Verein.
Aber ich werde niemals einen Spieler kaufen, nur weil er Spanier ist. Ich
schaue ganz stark auf die Einzelskills, die müssen stimmen und nichts
anderes. In den nächsten paar Jahren hoffe ich aber, dass wir doch den ein
oder anderen spanischen Jugendspieler gross rausbringen können. Suarez
Garcia hat mit seinen 19 Jahren schon zwei Primärskills auf (fast) 75, er
ist die grosse Hoffnung von uns, denn er ist momentan fast der einzige, der
wirklich aus der Umgebung kommt. Mit Iturralde haben wir aber ein weiteres Jungtalent eingekauft, welches in einigen Jahren sicher zu Einsätzen in der ersten Elf kommen wird.
Die großen Geldtöpfe der europäischen Ligen sind für jeden Erstligisten interessant. Wie gut stehen die Chancen, sich diese Saison dafür zu qualifizieren?
Daniel: Die Chancen für eine Qualifikation sind nach dieser traumhaften Hinrunde
natürlich mehr denn je da! Ich bin aber dennoch nicht so zuversichtlich wie
viele andere, denn mit Bilbao, Elche, La Coruna und Valencia seh ich hinter
mir vier ganz starke Teams, die mir einen Platz an der Sonne sicher nicht
kampflos überlassen. Sollte alles einigermassen gut laufen, und wir das
nötige Wettkampfglück haben, dann liegt Rang 8 sicherlich drin. Aber wie
gesagt, die Saison ist noch lang und wir müssen weiterhin hart arbeiten.
Dein Stadion hat über 37.000 Sitzplätze, davon 12.000 überdacht. Planst Du daraus einen voll überdachten Hexenkessel zu machen? Wie lange müssen die Fans auf eine ligataugliche Anzeigetafel warten?
Daniel: Ein überdachtes Sitzplatzstadion war vor nicht allzulanger Zeit tatsächlich
meine Vision, jedoch musste ich ganz klar einsehen, dass wir nicht länger
nur ins Stadion investieren können. Unsere ganze Konkurrenz rüstet nämlich
dauernd auf, und da kann man sich als relativ kleines Team keinen Stillstand
erlauben. Nichts desto trotz soll unser Stadion aber noch auf 40'000
Sitzplätze ausgebaut werden, davon dann sicherlich auch etwa 20'000
Stehplätze.
Man muss aber auch sehen, dass unsere finanziellen Mittel erschöpft sind,
denn noch zu Beginn der letzten Saison hatte unser Stadion 15580 Stehplätze!
Mittlerweile wurde der Stadionwert also mehr als verdreifacht.
In und um OS wird oft über den Mangel an Topspielern auf dem Transfermarkt geklagt. Auch
Racing Oviedo konnte diese Saison noch keinen Mann von europäischem Spitzenniveau verpflichten. Ist der Markt wirklich derart leergefegt?
Daniel: Ich glaube nicht, dass es einen Mangel an Topspielern gibt. Dieser Engpass
enstand durch das viele Geld, das im Umlauf war. Das führte dazu, dass Geld
nicht mehr soviel Wert war, und dass keiner mehr Spieler verkaufen wollte.
Ein weiterer Punkt, der jetzt auf mich zutrifft, ist, dass viele Clubs
mittlerweile ihr gewünschtes Team zusammengestellt haben, und dass sie gar
nichts mehr austauschen wollen.
Ich würde zum Beispiel auf keinen Fall meinen Torwart abgeben. Er hat
Topwerte und ist kaum zu ersetzen. Wir haben also keinen neuen Spieler
geholt, weil wir kein Geld hatten und weil wir keinen Spieler eintauschen
wollten.
Zur Taktik: Racing agiert in der Liga weitestgehend mit einem 3-5-2-System. Das Mittelfeld besitzt zwei Abfangjäger vor der Abwehr, zwei Absicherungen auf den Außenpositionen und einem
zentralen Spieler hinter den Spitzen. Für Oviedo das beste und
erfolgversprechendste System oder läßt Dein Spielermaterial keine andere Taktik zu?
Daniel: Eines meiner Lieblingsmottos ist "Never change a winning team", und deshalb
sind wir in dieser Saison fast ausnahmslos mit einem 3-5-2 System
aufgelaufen. Letzte Saison aber haben wir ein 4-4-2 gespielt, und auch diese
Saison könnten wir wieder darauf umsatteln. Ich glaube mit unserem
Spielermaterial wäre sehr viel möglich. Mit Bento haben wir einen DMI, der
sowohl in der Verteidigung als auch im Mittelfeld stark spielen kann. Mit
Konecny und Dubovsky verfügen wir zudem über zwei ganz starke
Offensivspieler, welche aber auch als Vorlagengeber agieren können. Und mit
Moga haben wir den perfekten Allrounder, der sowohl als "Abfangjäger" (DEC
90) und als Offensivkraft eingesetzt werden kann.
Im Sturm siehts natürlich etwas anders aus, da haben wir nur zwei
erstligataugliche Spieler. Ich bin aber der Meinung, dass ein 3er- oder
1er-Sturm nichts bringt, und daher verfügen wir auch nur über zwei
Hochkarätige Stürmer.
John Elliott ist der Topscorer in Oviedo mit 11 Treffern. Sein Vertrag hat nur noch 16 Monate Laufzeit. Wann wird Racing mit ihm verlängern?
Daniel: Das ist womöglich ein Fehler, den wir damals begangen haben. Wir waren von
John's Gehaltswünschen etwas geschockt, und haben ihm damals nur einen
(billigen) 2-Jahresvertrag angeboten. Wir werden mit ihm auf jeden Fall
verlängern, aber erst etwa in einem Jahr. In diesem Jahr können wir noch vom
billigen Altvertrag profitieren, bis wir ihm dann wohl oder übel einen
richtig teuren Vertrag anbieten müssen. ;)
Einige Deiner Spieler besitzen Sonderskills. Merkt man diese Fähigkeiten auch im Spiel deutlich, oder hat das im Grunde keine wirklichen Auswirkungen?
Daniel: Ob jetzt ein Spieler einen Sonderskill knapp nicht hat, oder ob er ihn schon
hat, das macht eigentlich keinen Unterschied. Aber wenn ein Spieler
natürlich als Stürmer einen Schuss von 35 hat, dann wirkt sich das brutal
aus.
Ich schaue sehr stark darauf, dass meine Spieler in gewissen Einzelskills
sehr gut sind, denn sonst passen sie einfach nicht in mein System. In der
Abwehr beispielsweise sind mir Zweikampf und Deckung sehr wichtig, ich denke
das sieht man, wenn man Böjte oder Baylukou anschaut.
Dein Team hat eine Kadergröße von 31 Spielern. Manche Erstligisten haben über 40 Spieler im
Kader. Achtest Du durch Straffung des Kaders darauf, dass möglichst jeder
eine Möglichkeit findet, sich im Training zu verbessern?
Daniel: Ich sehe keinen Sinn darin, 40 Spieler im Kader zu haben. Erstens ist die
"Grüppchenbildung" viel grösser, und zweitens werden zuviele Spieler
vernachlässigt, so dass mit der Zeit eine schlechte Stimmung im Kader
entsteht.
Mit unserer Lösung von 31 Spielern denke ich, habe ich die Idealgrösse
erreicht. Es kommt jeder zum Einsatz in den Spielen und auch jeder kann
ordentlich trainiert werden. Einzig meinen DMI Bento trainiere ich nicht, da
er zu geringe Chancen hat. Er ist aber so etwas wie ein Co-Trainer geworden,
der den jungen Spielern Tipps gibt und ihnen zur Seite steht.
Racing Barcelona ist das vielleicht erfolgreichste Team Spaniens. Geht auch diese Saison der Titel nur über Barcelona?
Daniel: Ich glaube das hängt sehr stark vom internationalen Erfolg ab. Ich rechne
damit, dass Barca dort noch lange dabei sein wird, und dass sich Sevilla und
Madrid somit in der Liga absetzen werden. Wenn es blöd geht, dann geht Barca
diese Saison ohne Titel aus. Ich denke, es wird maximal ein Titel für sie
rausspringen.
Wie schätzt Du die spanische Liga im Vergleich zu anderen Topligen Europas ein?
Daniel: Hmm das ist eine schwierige Frage. Momentan sind wir ja noch auf Rang 2 in
der Länderrangliste. Durch das absolut unverständliche Verhalten von Bilbao
ist dieser hervorragende Rang nun leider in Gefahr. Die Italiener werden uns
wohl diese, hoffentlich erst nächste, Saison wieder überholen. Ich denke
aber der 3. Rang wäre OK für uns, denn man muss einsehen, dass die Engländer
und die Italiener die besseren Teams haben. Auch Deutschland ist nicht zu
unterschätzen, aber ich glaube wir sind ihnen ebenbürtig.
Als letzte Frage kommt: Du bist als Manager ablösefrei. Schon mal mit dem Gedanken gespielt, Dich für einen europäischen Topclub zu bewerben und sicher OSC zu spielen?
Daniel: Ja das habe ich schon oft. Manchmal fehlen mir einfach die Perspektiven bei
Oviedo. Mit einem Marktwert von 170 Mio und einem kleinen Stadion stehen wir
nicht wirklich gut da. Die grossen Teams werden zudem immer grösser, und da
wird es über kurz oder lang ganz schwer für uns. Aber ganz ohne zu zögern
werde ich Oviedo niemals verlassen, denn der Club ist mir mittlerweile schon
sehr ans Herz gewachsen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Kein Problem, danke für den Kaffee und die Kekse. ;))
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